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Magazin für Häfen, Schifffahrt und Logistik

Der Mix macht‘s

Die Logistik und die maritime Wirtschaft haben in den vergangenen Jahren zahlreiche Aktivitäten angestoßen, die nachhaltig sind oder zum Klimaschutz beitragen sollen. Zehn beispielhafte Projekte aus den bremischen und niedersächsischen Häfen belegen, dass die Verantwortlichen auf vielfältige Lösungsalternativen setzen, um Weichenstellungen im Sinne künftiger Generationen zu betreiben.

Fotos: iStock/master1305, bremenports, BHV/Tobias bruns, Wirtschaft Wilhelmshaven, Rhenus Ports, JadeWeserPort Wilhelmshaven, privat, NPorts/Bonnie Bartusch, NPorts
Als erstes Unternehmen der deutschen Hafenwirtschaft hat sich bremenports 2009 dazu entschlossen, Nachhaltigkeit als zentrales Unternehmensziel zu verfolgen. Im Zuge dieser Zielsetzung will man unter anderem bis 2035 C02-Neutralität im Überseehafen in Bremerhaven erreichen. Parallel dazu hat sich NPorts 2017 mit seiner Nachhaltigkeitsstrategie „hafen+“ auf den Weg gemacht, mehr Nutzwert für Menschen, Umwelt und Wirtschaftskraft an seinen 15 Hafenstandorten zu schaffen. Dazu gehört auch das selbstgesetzte Ziel, bis 2035 klimaneutral zu werden. Vor diesem Hintergrund haben die Hafenmanagementgesellschaft des kleinsten Bundeslands und der größte Hafenbetreiber an der Nordsee diverse Projekte angestoßen, die Energie einsparen sollen, auf klimafreundliche Energie- und Verkehrsträger setzen oder innovative Technologien auszeichnen und testen. Fest steht dabei schon jetzt, der Mix macht’s.

Den EnergyPort fest im Blick

Im März hat der Bremer Senat grünes Licht für die Planung eines EnergyPorts in Bremerhaven gegeben. Er soll zum Gelingen der Energiewende und damit zur künftigen Versorgungssicherheit Deutschlands beitragen. Dafür stehen im südlichen Fischereihafen über 250 Hektar Entwicklungsfläche zur Verfügung, die als Industrie- und Gewerbeflächen sowie für eine see- und landseitige Verkehrsanbindung verschiedenster Projekte zur nachhaltigen Transformation genutzt werden können. Bei den technischen Vorplanungen für den EnergyPort wird derzeit eine Bedarfs- und Marktanalyse erstellt, die insbesondere die Potenziale der Off- und Onshore-Industrie sowie die Einrichtung eines Energy-Hubs für Wasserstoff (H2) und seiner Derivate untersucht. „Mit dem EnergyPort ließen sich Energiewende und Versorgungssicherheit in einem Hafen realisieren. Zugleich besteht die Möglichkeit, dass so in Bremerhaven viele zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen werden“, umreißt Christian Hein, Abteilungsleiter für Hafenentwicklung bei bremenports, die Vorteile des Projekts, bei dem als nächstes Etappenziel die Erstellung einer Entscheidungsunterlage Bau (ES Bau) angepeilt wird.

C02-neutraler Überseehafen

Parallel dazu startete bremenports im Herbst mit einem Kick-off-Meeting das Klimaschutz-Großprojekt für den Überseehafen. Dazu kamen auf Einladung der Hafenmanagementgesellschaft zahlreiche Vertreter aller ortsansässigen Hafen- und Umschlagsbetriebe sowie Terminal- und Netzbetreiber in Bremerhaven zusammen. Auf Basis der Vorplanungen aus dem 2018 gestarteten Projekt „Sharc“ (Smart Harbor Application Renewable Integration Concept) erarbeiten sie derzeit ein Konzept, mit dem der Überseehafen in Bremerhaven ab 2035 CO2 neutral betrieben werden kann. Die ersten Ergebnisse sollen im Frühjahr 2024 vorliegen. Denkbar ist der Einsatz jeglicher Energieformen – von Biogas über Photovoltaik oder Windenergie bis hin zu Großwärmetauschern, die das Weserwasser nutzen, um Hafengebäude zu beheizen. Und obwohl „Sharc“ bereits zahlreiche Erfahrungswerte geliefert hat, betont Dr. Lars Stemmler, der das Gesamtprojekt bei bremenports leitet: „Wir haben noch einiges an Weg vor uns. Das, was wir hier jetzt gemeinsam mit den Umschlags- und Hafenbetrieben tun, ist eben kein Forschungsprojekt mehr. Wir wollen letztlich ein neues Energiesystem für den gesamten Hafen schaffen.“ Dabei sieht er sich und seine Mitstreiter durchaus unter Zeitdruck: „Einerseits lassen uns die bedrohlichen Klimaszenarien keine Wahl, andererseits ist 2035 letztlich schon übermorgen, wenn man bedenkt, wie umfangreich dieser Transformationsprozess sein wird“, so Stemmler weiter.

Schiene frei für wasserstoffbetriebene Rangierloks

Mit der Frage, wie Rangierloks klimafreundlich betrieben werden können, beschäftigt sich seit Dezember 2022 das Verbundprojekt „sH2unter@ports“. Die Kooperationspartner des Forschungsprojekts sind die Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser, das Smart Mobility Institute an der Hochschule Bremerhaven, das Institut für Energie und Kreislaufwirtschaft an der Hochschule Bremen, Alstom, bremenports und die Hamburg Port Authority. Gemeinsam arbeiten sie an dem Ziel, den Rangierbetrieb in bremischen und Hamburger Hafengebieten auf Wasserstoff (H2) umzustellen. Dabei werden unter anderem die Anforderungen an eine zukünftige Lok und an die Bedingungen für eine Betankung sowie Sicherheits- und Rechtsvorschriften analysiert. Am Ende des bis Mai 2024 angelegten Projekts steht ein Umsetzungsplan, der dazu beitragen soll, CO2-Neutralität in den beteiligten Häfen bis 2035 zu erreichen, und der überdies auch Modellcharakter für andere Häfen hat. „Die Umstellung auf klimafreundliche Antriebe im Gütertransport auf der letzten Meile ist eine technische Herausforderung, der wir uns mit bestmöglichster Expertise durch unseren Verbund annehmen“, umreißt Projektleiterin Insa Pohlenga von bremenports das Vorhaben, das mit einem Volumen von 1,2 Millionen Euro vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert wird.

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Marcel Diekmann,<br />
Geschäftsführer bei<br />
Ems Maritime Offshore

„So ließen sich Energiewende und Versorgungssicherheit in einem Hafen realisieren.“

Christian Hein, Abteilungsleiter für Hafenentwicklung bei bremenports

Marcel Diekmann,<br />
Geschäftsführer bei<br />
Ems Maritime Offshore

„Wir wollen ein neues Energiesystem für den gesamten Hafen schaffen.“

Dr. Lars Stemmler, Leiter des Klimaschutz-Großprojekts für den Überseehafen bei bremenports

bremenports-Geschäftsführer Robert Howe (l.) und Katja von Bargen (r.), die bei bremenports das Umweltmanagement der bremischen Häfen koordiniert, bei der offiziellen Verleihung des „Green Focus Awards“ an Mirja Nibbe, Geschäftsführerin von CMA CGM Deutschland, auf der ENVOCONNECT

Doppelte Auszeichnung für die Schifffahrt

Nicht um Züge, sondern um Schiffe geht es beim „Green Focus Award“, den bremenports seit 2014 einmal jährlich verleiht. Mit dem Preis wird einerseits das emissionsärmste Schiff, das die bremischen Häfen anläuft, gewürdigt, und andererseits die Reederei oder der Charterer mit der insgesamt emissionsärmsten Flotte geehrt. In diesem Jahr konnte sich in beiden Kategorien die CMA CGM Gruppe durchsetzen – mit dem schadstoffärmsten Containerschiff „Stellar“ und mit der gesamten Flotte von CMA CGM. Die Grundlage für die Ermittlung der Gewinner in beiden Kategorien bildeten die Werte des Environmental Ship Index (ESI) von 2022. Der ESI ist ein internationaler Standard, der sich aus Teilbewertungen in Punkten unter anderem für die Emissionen von Stickoxiden, Schwefeloxiden und Kohlendioxid zusammensetzt. „Ich freue mich, dass die Schiffsemissionen unserer Gewinner in den fast zehn Jahren, in denen wir diesen Preis mittlerweile verleihen, von Jahr zu Jahr weiter sinken“, betonte bremenports-Geschäftsführer Robert Howe bei der offiziellen Verleihung des Preises im September auf der ENVOCONNECT in Bremerhaven. „Mit der Vergabe dieses Awards würdigen wir Schiffe und Reedereien, die sich durch konkrete Maßnahmen bereits auf den Weg zur Zero-Emission-Schifffahrt gemacht haben“, ergänzt Katja von Bargen, die bei bremenports das Umweltmanagement der bremischen Häfen koordiniert.

Nachhaltigkeit im neuen Format

Beim „Green Focus Award“ fiel gerade schon der Begriff ENVOCONNECT. Dahinter verbirgt sich ein von bremenports initiiertes Kongressformat, das im September sein Debüt in Bremerhaven feierte und das nach Ansicht vieler ein neues Kapitel in der Nachhaltigkeitskommunikation aufgeschlagen hat. Über 100 Teilnehmer folgten vor Ort den Impulsvorträgen, bei denen deutlich wurde, dass heutige globale Wachstumsmodelle ausgedient haben und dass neue Lösungen für eine nachhaltige Logistik gefunden werden müssen. „Nachhaltigkeit ist längst auch ein Wettbewerbsfaktor für die Häfen und hafennahen Betriebe – und eines ist klar: Unsere Häfen spielen bei der Energiewende definitiv eine Schlüsselrolle“, erklärte Staatsministerin Sarah Ryglewski, die die Nachhaltigkeitspolitik der Bundesregierung koordiniert, und damit anlässlich der ENVOCONNECT einen politischen Impuls setzte. Nach Abschluss des erfolgreichen Events bilanzierte bremenports-Geschäftsführer Robert Howe: „Es hat sich gelohnt, dieses Veranstaltungsformat ins Leben zu rufen – es gibt einen spürbaren Bedarf, sich am Hafen und rund um die Häfen zum Thema Nachhaltigkeit auszutauschen.“ Gleichzeitig kündigte er an, dass dieses Veranstaltungsformat im September nächsten Jahres erneut ausgerichtet werden soll.

Wilhelmshaven wird zum Hub

Auch in Niedersachsen setzt man auf eine Mischung aus umfassenden Nachhaltigkeitskonzepten und kleinteiligeren Lösungen. Zu den großen Ideen zählt beispielsweise der ENERGY HUB Port of Wilhelmshaven, zu dem sich ein Unternehmens- und Projektverbund von rund 40 Mitgliedern zusammengeschlossen hat, um ein industrielles Energiecluster in der Region aufzubauen. Ihr Ziel: Anfang der 2030er-Jahre sollen rund 40 bis 60 Prozent des prognostizierten deutschen Wasserstoffbedarfs an diesem Standort produziert werden. Doch bevor es so weit ist, werden von den Partnern derzeit grundsätzliche Themen und Fragestellungen bearbeitet, die sich mit der Wettbewerbsfähigkeit von erneuerbaren Energien sowie von Wasserstoff und seinen Derivaten befassen. Dabei geht es in fünf Themenfeldern um die regionale Erzeugung, den Import, den Transport, die Speicherung und alles, was benötigt wird, um eine schnelle Umsetzung zu gewährleisten. Einzelthemen werden hierzu von spezifischen Arbeitsgruppen bearbeitet und in Form von Handlungsempfehlungen an die Politik weitergeleitet. „Wir haben eine besondere Verantwortung für die erfolgreiche Transformation des Industriestandorts Deutschland. Die Jade-Weser-Region wird dabei – egal ob Elektronen oder Moleküle – ein Schlüsselakteur sein. Und der ENERGY HUB Port of Wilhelmshaven die Stimme der Möglichmacher“, so Uwe Oppitz, Geschäftsführer von Rhenus Ports und Sprecher des ENERGY HUB Ports of Wilhelmshaven.

Marcel Diekmann,<br />
Geschäftsführer bei<br />
Ems Maritime Offshore

„Wir stellen uns der Umstellung auf klimafreundliche Antriebe im Verbund.“

Insa Pohlenga, Projektleiterin „sH2unter@ports“ bei bremenports

Marcel Diekmann,<br />
Geschäftsführer bei<br />
Ems Maritime Offshore

„Die Jade-Weser-Region wird ein Schlüsselakteur sein.“

Uwe Oppitz, Geschäftsführer von Rhenus Ports und Sprecher des ENERGY HUB Ports of Wilhelmshaven

Im Zuge des ENERGY HUB Ports sollen Anfang der 2030er-Jahre rund 40 bis 60 Prozent des prognostizierten deutschen Wasserstoffbedarfs in Wilhelmshaven produziert werden können.

Cuxhaven setzt ebenfalls auf Wasserstoff

Auch Cuxhaven hat das Thema Wasserstoff ins Visier genommen – mit dem 2022 gestarteten Projekt „Nutzung von Wasserstoff in Cuxhaven“. Dabei handelt es sich nach Aussage des Unternehmens Turneo, das mit der Umsetzung betraut ist, um das erste Wasserstoffprojekt in Deutschland, bei dem klimaneutraler Wasserstoff als innovative Komplettlösung angeboten wird. Bis zu einer Tonne grünem Wasserstoff sollen von der geplanten Elektrolyseanlage pro Tag am Standort produziert und anschließend genutzt werden – zum Beispiel im maritimen Bereich sowie für die Pkw- und Lkw-Mobilität. Ebenso ist der Einsatz von Wasserstoff in Offshore-Serviceschiffen zur Mittelplate und bei den Müllsammelfahrzeugen der Stadt angedacht. Das Projekt schaffe kurze Wege, sei skalierbar und könne sich bei höherem Bedarf modular bis auf 20 Megawatt am Standort erweitern lassen, prognostiziert Marc Itgen, Leiter der Agentur für Wirtschaftsförderung in Cuxhaven. „Die Einführung einer Wasserstoffinfrastruktur in der Stadt und der umliegenden Region markiert einen bedeutenden Schritt in Richtung nachhaltiger Entwicklung und Energiewandel. Im Rahmen des ‚Use-Case-Hydrogen‘ sind wir stolz auf den von Turneo eingeschlagenen Weg, der unsere Umwelt schützen, die Wirtschaft ankurbeln und die Lebensqualität unserer Bürgerinnen und Bürger verbessern wird“, so Itgen. Er rechnet damit, dass der erste klimaneutrale Wasserstoff bereits in diesen Tagen vor Ort produziert wird.

Viel Fläche für Windkraft benötigt

Neben Wasserstoff steht in Niedersachsen auch die Windkraft hoch im Kurs. Vor diesem Hintergrund hat die Arbeitsgemeinschaft Niedersächsische Seehäfen in Kooperation mit NPorts die Deutsche WindGuard mit der Erstellung eines Gutachtens beauftragt, um die Potenziale für den On- und Offshore-Windenergieausbau in den niedersächsischen Seehäfen zu sondieren und den dortigen Flächenbedarf für die erfolgreiche Umsetzung der Energiewende zu ermitteln. Der Studie zufolge, die im September beim 31. Niedersächsischen Hafentag in Stade vorgestellt wurde, verfügen die niedersächsischen Seehäfen über genügend Flächen, um die Ausbauziele bis 2030 und darüber hinaus zu erreichen. Allerdings müssten kurzfristig umfangreiche Investitionen in die Seehafeninfrastruktur für den zusätzlichen Umschlag von Windenergiekomponenten getätigt werden. Zur Erreichung der angepeilten Ziele werden allein zwischen 2025 und 2030 durchschnittlich über 200 Hektar Fläche benötigt. Das entspricht einer Verdreifachung der derzeit in den niedersächsischen Seehäfen verfügbaren Fläche für die Windenergiebranche. „Die Umsetzung der Energiewende ist für die Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Deutschland von existenzieller Bedeutung. Daher muss der Bund bei der Finanzierung des Ausbaus bislang fehlender Hafeninfrastruktur stärker in die Pflicht genommen werden, so dass die niedersächsischen Seehäfen ihrer Rolle als bedeutende Im- und Exporthäfen weiterhin gerecht werden und ihren Beitrag zum Gelingen der Energiewende leisten können“, fordert Michael de Reese, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Niedersächsische Seehäfen.“

Jan Heyenga, Geschäftsführer bei Ems Maritime Offshore

„Wir sind stolz auf den von Turneo eingeschlagenen Weg.“

Marc Itgen, Leiter der Agentur für Wirtschaftsförderung in Cuxhaven

Jan Heyenga, Geschäftsführer bei Ems Maritime Offshore

„Der Bund muss bei der Finanzierung stärker in die Pflicht genommen werden.“

Michael de Reese, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Niedersächsische Seehäfen

Emden testet alternativen Baggerantrieb

Direkt auf dem Wasser agiert das 2021 gestartete Projekt „AMISIA“ (Advanced Port Maintenance: Intelligent, Sustainable, Innovative and Automated Dredg-ing) mit der Zielsetzung, die Unterhaltungsbaggerung im Emder Hafen unter Einsatz innovativer Technologien und automatisierter Systeme noch umweltfreundlicher und produktiver zu gestalten. Hierfür soll in der Projektlaufzeit bis September 2024 ein Baggerschiff in Kombination mit einem zukunftsfähigen Baggereinsatzkonzept entwickelt werden. Das Projekt beinhaltet drei Innovationspunkte. Dazu gehören neben der Erarbeitung eines Sensorenkonzepts für eine sichere Navigation im Hafenumfeld und einer Optimierung des Rezirkulationsverfahrens auch ein alternativer Baggerantrieb, damit die Unterhaltung in Zukunft CO2-armer gestaltet werden kann. „Die im Emder Hafen seit 2002 bestehende Hafenunterhaltungsmaßnahme, das Rezirkulationsverfahren – zeichnet sich bereits als ein äußerst innovativer und ressourcenschonender Ansatz im Vergleich zu herkömmlichen Entnahmebaggerungen aus. Bei AMISIA streben wir danach, unser Baggerverfahren noch effizienter und umweltfreundlicher zu gestalten“, umreißt Daniela da Rosa, Projektmanagerin für AMISIA bei NPorts, die Ausrichtung des vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) geförderten Projekts.

Vielfältige Potenziale ausloten

Darüber hinaus sollen im Zuge des im November 2022 gestarteten INTERREG-Projekts „REDII Ports“ (Renewable Energy Development and Intelligent Implementation in Ports) bis Ende 2025 anhand einer Potenzialstudie Lösungen für kleinskalige erneuerbare Energieoptionen im Emder Hafen und in dessen Umgebung identifiziert werden. Diese können von möglichen Kleinwindkraftanlagen über Fassadensolarpaneele bis hin zu Wärmepumpen, die mit Hafenwasser betrieben werden, reichen. Zudem soll geprüft werden, welche Hafenflächen für den Einsatz am besten geeignet sind, um in einem zweiten Schritt auf einem dortigen Testfeld die Potenziale dieser Lösungen für den Hafeneinsatz über zwei Jahre zu ermitteln. Abschließend werden die Ergebnisse mit den Hafenbetreibern besprochen. Vielversprechende Denkansätze sollen weiterverfolgt werden, um die Häfen bei ihren Klimazielen zu unterstützen. „Die kleinskaligen Lösungen zur Erzeugung von Wärme und Strom aus Wind und Solar sollen dort ihre Leistungskraft entfalten, wo große Windkraftanlagen oder Photovoltaikprojekte keinen passenden Raum finden oder gar nicht realisiert werden können“, erläutert Jens Kampen, der das Projekt in Emden betreut. Im besten Fall sollen von den dort ermittelten Ergebnissen auch die anderen 14 niedersächsischen Häfen profitieren, so hoffen Kampen und seine Wegbegleiter. (bre)

Jan Heyenga, Geschäftsführer bei Ems Maritime Offshore

„Wir streben danach, unser Baggerverfahren noch umweltfreundlicher zu gestalten.“

Daniela da Rosa, Projektmanagerin „AMISIA“ bei NPorts

Jan Heyenga, Geschäftsführer bei Ems Maritime Offshore

„Kleinskalige Lösungen sollen ihre Leistungskraft entfalten.“

Jens Kampen, Projektverantwortlicher REDII Ports bei NPorts in Emden

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