Seit März gibt es eine neue Transportoption für Schwergut- und Projektladungen, die regelmäßig zwischen den bremischen Häfen und dem westdeutschen Binnenland pendelt. Dabei handelt es sich um einen Binnenschiffshuttle, den die Am Zehnhoff-Söns Group in Kooperation mit der BLG LOGISTICS und einem Unternehmen aus der Baumaschinenindustrie eingerichtet hat.
Als Transitzeit für die Strecke über den Rhein, den Mittellandkanal und die Weser haben die Partner rund sechs Tage eingeplant. Über die dazu geführten Abstimmungsgespräche sagt Prokopp: „Wir mussten uns bei unseren Planungen erst einmal daran gewöhnen, dass die Binnenschifffahrt etwas anders tickt als die Seeschifffahrt, die rund um die Uhr im Einsatz ist und bei der es eben keine freien Wochenenden gibt. Das hat sich aber schnell und reibungslos eingespielt.“ Dafür wiederum zeichnet sich der Shuttle durch ein Höchstmaß an Flexibilität aus. „Egal ob aus Neuss, Krefeld, Duisburg, Dortmund oder Osnabrück – potenzielle Verlader können entlang der Route individuelle Stopps und Teilladung bei uns oder der BLG anfragen. Außerdem ist bei entsprechender Nachfrage auch eine Anbindung der Mosel und der Saar an Bremerhaven möglich“, erläutert Thomas Keppelstraß, Manager Project Cargo & Sales Conventional von der Am Zehnhoff-Söns GmbH. Anschließend prüfen die Partner, welcher nahe gelegene Hafen über die passende Ladeinfrastruktur mit Kran verfügt und leiten alles Weitere in die Wege.
Nach ihren Zielen für den neuen Shuttle befragt, setzen Prokopp und Keppelstraß ähnliche Prioritäten. „Für uns gilt es, eine regelmäßige Verbindung aus dem Binnenland zu den bremischen Häfen zu etablieren, idealerweise als Shuttleangebot. Und wie sich die Lage bisher darstellt, bin ich mir sicher, dass es den Shuttle auch in drei Jahren noch geben wird“, so die BLG-Managerin. Eine Einschätzung, der sich auch der Manager aus Bonn vorbehaltlos anschließt: „Ich würde mir überdies wünschen, dass wir zum Ende dieses Jahres die Frequenz des Shuttles von einer auf zwei Abfahrten im Monat erhöhen können.“
Gelingen könnte dieses Vorhaben unter anderem durch die Gewinnung neuer Kundenkreise, für die sich Prokopp und ihr Team schon jetzt starkmachen: „Wir können bei Bedarf auch Container an Bord nehmen oder den Transport von Windkraftkomponenten ins Hinterland übernehmen“, sagt sie. Und angesichts der aktuellen Straßenlage fügt sie mit einem Augenzwinkern hinzu: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich in naher Zukunft viel an den zahlreichen Baustellen und den abgelasteten Autobahnbrücken in Deutschland verändern wird. Außerdem werden die Genehmigungsverfahren für Schwertransporte bestimmt nicht einfacher und weniger. Da ist ein Binnenschiff mit einer Tragfähigkeit von rund 1.600 Tonnen doch eine sinnvolle Alternative.“ Interessierten beantworten die beiden Kooperationspartner Fragen zu dem neuen Schwergutshuttle auch auf der transport logistic, die vom 2. bis 5. Juni in München stattfindet. (bre)
